Die wirtschaftliche Aufbruchstimmung um die Jahrhundertwende führt dazu, dass die Stadt 1903 das Alte Schloss für 35.000 Mark erwirbt und in den Jahren 1904-05 für weitere 60.000 Mark in ein repräsentatives Rathaus umbauen lässt. Das Alte Schlosse hatte lange Zeit als Zehntscheuer und seit 1869 als Trockenhalle für Hopfen gedient. Mit einer glanzvollen Feier erfolgt die Einweihung des neuen Rathauses am 20. März 1905.
In den Jahren 1912-13 wird von Stadtbaumeister Wenzler die Uhlandschule an der Weinstraße errichtet. Das Tunhallengebäude schließt sich im Norden durch einen Verbindungsgang an. Beide Gebäude weisen barocke Architekturmerkmale auf. Die anfänglich acht Volksschulklassen sind in der 1. und 2. Etage, die Lateinschule in der 3. Etage untergebracht.
Am 7. November 1927 wird in der Schlossstraße 11 die Landwirtschaftsschule mit 54 Schülern eröffnet. Die Schule soll Bauernsöhnen eine fachliche und allgemeine Bildung ermöglichen. Gelehrt werden Pflanzenbau, Tierzucht, Waldbau, Tiergesundheitslehre, Rechnen, Deutsch, Zeichnen und andere Fächer. Am 1. November 1937 wird die Landwirtschaftliche Berufsschule eröffnet.
Bei einer ersten Gebietsreform im Königreich wird das große ehemals montfortische Landwaibelamt um Tettnang im Jahre 1812 in die drei Gemeinden (Schultheißereien) Kaltenberg, Missenhardt und Meckenbeuren aufgeteilt. 1824 wird die Schultheißerei Missenhardt in Tannau umbenannt.
Das Kreditwesen ging in Laufe des 19. Jh. von den Stiftungen in professionelle Hände über. 1825 wurde die Oberamtssparkasse in Tettnang gegründet. Ihr Ziel war es, nach dem Vorbild der 1818 in Stuttgart gegründeten Württembergischen Landessparkasse die Ersparnisse einfacher Leuten, Witwen, Waisen oder Dienstboten anzulegen oder sie in Notfällen mit Krediten zu versorgen.