Erst 272 Jahre nach der Erstnennung von Tettnang im Jahre 882 tritt der Ort urkundlich erneut in Erscheinung. 1154 und 1158 wird ein Graf Kuno von Tettnang erwähnt. Der Name Kuno ist ebenso wie der für 882 bezeugte Name Cunzo eine Verkleinerungsform für Konrad. Am 28. April 1154 tritt der erwähnte „Couno comes de Tetinanc“ in Ulm als Zeuge in einer Urkunde des Königs Friedrich I. Barbarossa auf, der dem Kloster Allerheiligen in Schaffhausen die Privilegien bestätigt. Bisher ist nicht geklärt, wer dieser Graf Kuno von Tettnang ist. Er könnte in Beziehung zu den Grafen von Bregenz stehen oder ein von den Welfen abhängiger Graf sein. Von stadtgeschichtlicher Bedeutung ist die Tatsache, dass Tettnang um 1155 Sitz eines Grafen gewesen ist und folglich die erste Burg vor dieser Zeit entstanden ist.