Ein Blitzschlag zerstört 1702 den oberen Teil des Kirchturms. 1705 erhält der Turm sein barockes Aussehen und vier neue Glocken, die größte mit einem Durchmesser von 1,72 Meter mit dem Montforter Wappen und einer Inschrift zu Ehren des Grafen Anton und seiner Gemahlin Maria Anna von Thun.
Graf Anton III. beauftragt den Benediktinermönch Christoph Gessinger aus Isny, der bereits durch den Bau des fürstbischöflichen Schlosses in Meersburg bekannt ist, ein neues Schloss zu bauen. Während das Alte Schloss sich noch in die Architektur der Stadt eingefügt hatte, spiegeln Ausmaße und Ausstattung des neuen Schlosses das Repräsentationsbedürfnis eines barocken Fürsten am Hof der Habsburger wider, beeinflusst durch die prächtigen Bauten der durch Heirat verwandten Familien von Thun in Prag und von Schönborn in Würzburg.
Mit diesem Bau übernimmt sich Graf Anton finanziell völlig und resigniert 1724.
Sein Sohn, Graf Ernst von Montfort, bringt die Bauarbeiten bis 1729 zum Abschluss.
(siehe auch 1753 und 1758)
Das 1489 in der Neugasse eingerichtete Spital wurde 1728 nach St. Johann verlegt und zwar in das Haus des Kaplans neben der Kapelle. 1740 wurde ein neues Spitalhaus gebaut. Ein Spital hatte nicht die Aufgabe eines Krankenhauses im eigentlichen Sinne, sondern war Armen- und Altersheim, sowie Herberge für Durchreisende. Zu jener Zeit beherbergte es wohl 30 Bewohner. Höchst einfach eingerichtet, lagen die armen Leute bis 1812 auf Stroh. Bemängelt wurde die ungesunde Lage am Weiher. Einen Medikus gab es bis 1780 nicht.
Am 11. November 1753 entsteht in der Nacht ein Brand in der Räucherkammer unter dem Dach und breitet sich so rasch aus, dass die zu Hilfe eilenden Feuerwehren aus Lindau, Hofen (Friedrichshafen) und Ravensburg noch nicht einmal mehr Möbel retten können. Der im Schloss sich aufhaltende Graf Anton IV. muss sich im Schlafrock ins Alte Schloss retten, nachdem er noch den hl. St. Florian um Schutz angefleht hatte. Der Brandschaden beträgt um 300.000 Gulden.
Um den Wiederaufbau zu finanzieren werden viele Bettelbriefe an hohe Würdenträger geschrieben. Die solidarische Brandhilfe zeigt ein hoch entwickeltes Zusammengehörigkeitsgefühl der Klöster, Adeligen und Städte im schwäbischen Reichskreis.
Österreich unterstützt die Montforter mit 500.000 Gulden und lässt sich die Herrschaft Langenargen verpfänden.
Ab 1755 wird das Schloss unter dem Baumeister Jakob Emele aus dem Kloster Schussenried wieder aufgebaut, unter den Künstlern sind hervorragende Meister des süddeutschen Rokokos vertreten: der Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer aus Salem und der Maler Andreas Brugger aus Langenargen. Die große Malerin Angelika Kauffmann weilt einige Monate in Tettnang und porträtierte die gräfliche Familie.