Während des 1. Koalitionskrieges (1792 bis 1797) wird Tettnang zunächst von den Truppen des französischen Generals Tharon besetzt, es gibt keine Exzesse und keine Plünderungen. Dann folgen die Truppen des österreichischen Generals Fröhlich, mit 15.000 Mann. Dazu ein Kommentar: „Die Viktualien wurden alle aufgezehrt, aber auch alle Felder zugrunde gerichtet.“
Am 24. Oktober 1800 wütet ein Großbrand in der oberen Montfortstraße. Das Feuer entstand durch die Schuld eines Kindes, das Flachs zum Entzünden gebracht hatte. Eine Frau kommt bei dem Brand zu Tode, 22 Häuser werden eingeäschert.
Infolge des Pressburger Friedens vom 27. Dezember 1805 muss Österreich zahlreiche Gebiete an Bayern abtreten. Am 15. März 1806 erfolgt in Tettnang die Besitzergreifung durch Bayern: der österreichische Oberamtmann von Zwergern huldigt den neuen Herren und der französische General Villemoney übergibt die Herrschaften Tettnang und Argen dem bayerischen Beamten Balthasar von Merz in Anwesenheit der Beamten, der Geistlichkeit und des Militärs. Die Bedeutung Tettnang wird durch diesen Übergang geschmälert: aus dem früheren kaiserlichen Oberamt wird ein bayerisches Landgericht, was einer niedrigeren Verwaltungsebene entspricht.
Durch den Pariser Vertrag vom 18. Mai 1810 kommt Tettnang an das Königreich Württemberg. Am 14. November nimmt der königliche Hofkommissär von Feuerbach die Neuerwerbung in Besitz, wobei auf jede Feierlichkeit verzichtet wird. Als württembergische Oberamtsstadt kann Tettnang seine traditionelle Funktion als Amtssitz behaupten. Wie zuvor dient das Neue Schloss sowohl als Amtssitz als auch als Wohnung für die Beamten.
An der Stelle eines 1416 erwähnten Vorgängerbaus lässt Graf Johann VIII. von Montfort gegenüber seines 1667 errichteten Schlosses im Jahre 1682 die St. Georgs-Kapelle errichten.