Wappen der Familie Forster

Wappen der Familie Forster

Wappen der Familie Forster

Der Stammbaum der Familie Forster kann lückenlos bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Die gesicherte Ahnenreihe beginnt im Jahr 1580 mit Johann Forster in Wasserburg, der mit Magdalena Schnell verheiratet war. Dessen Ur-Ur-Ur-Enkel Franz Josef Forster, Weinhändler in Nonnenhorn, seit 1798 verheiratet mit Katharina Pfister, hat fünf Söhne und eine Tochter. Der zweitälteste, 1810 geborene Sohn Franz Josef heiratet 1834 die Christine geb. Wezler aus Nonnenhorn, (Bärenwirtin und Witwe von Bierbrauer Alois Stark). Franz-Josef wird mit 24 Jahren Stammvater der Familie Forster Tettnang!

Franz Josef Forster vergrößert den „Bären“, baut hinten einen großen Gaststall an und darüber einen Tanzsaal, erwirbt etwas außerhalb der Kernstadt an der Lindauer Straße ein Grundstück zum Bau eines Bierkellers, um auch im Sommer sein selbstgebrautes Bier ausschenken zu können. Über dem Bierkeller baut er ein Haus, in dem viele Jahre eine Sommerwirtschaft betrieben wird. Franz Josef Forster ist ein angesehener Bürger, der bald in den Bürgerausschuss und später in den Stadtrat gewählt wird.

Wappen Haupteingang Karlstr. 1

(Abb. 1)

Franz Josef und Christine Forster haben fünf Kinder. Der älteste Sohn August übernimmt 1862 den „Bären“ und den dazugehörigen landwirtschaftlichem Betrieb, veräußert ihn allerdings bald an seinen Bruder Maximilian, der die Landwirtschaft deutlich vergrößert. Maximilian heiratet Josefa Bosch, die Tochter des Löwenwirts in Prestenberg. Das Paar hat 17 Kinder, von denen aber nur sechs das Kindesalter überleben. 1907 übergibt Maximilian den „Bären“ samt Bierkeller und Landwirtschaft seinem ältesten Sohn Wilhelm.

Sein zweiter Sohn Maximilian (jun.) ist Metzgermeister und kauft 1907 an der Kirchstraße 1 das gesamte Anwesen von Franz Arnegger, die Metzgerei, das Gasthaus zum „Lamm“ samt einem Weingut. Er heiratet 1910 die Therese Sendele (sie stammt aus einer Metzgerei in Riedlingen). Zusammen haben sie vier Kinder: Max, Johanna, die später » Dr. Alex Frick heiratet, Rudolf, der im Krieg fällt, und Karl.

Wilhelm Forster, ein begeisterter Gastwirt, stirbt 1928, seine Frau Rosa, geborene Eisele aus Tettnang, drei Jahre später. Ihre einzige Tochter, Mathilde, heiratet nach Stuttgart und verkauft 1931 den „Bären“ samt der Landwirtschaft und dem Bierkeller an ihren Onkel Maximilian (Bruder von Wilhelm).

Glasfenster Hotel Bären

(Abb. 2)

Nachdem Maximilian bereits 1936 stirbt, liegt die Verantwortung für den Betrieb der beiden Gastwirtschaften, der Landwirtschaft und des Bierkellers bei seiner Witwe Therese und ihrem ältesten Sohn Max, der 1944 Martha, geborene Wenzler heiratet. Therese Forster übergibt 1952 die Metzgerei, das Gasthaus „zum Lamm“ und einen Teil der Güter dem ältesten Sohn Max, den „Bären“ und den größten Teil der Landwirtschaft dem jüngeren Sohn Karl. Dieser betreibt mit seiner Frau Herta, geborene Wollensak den „Bären“ und verpachtet die Landwirtschaft an seinen Bruder. Der Familie entstammen die Kinder Franz-Josef, Rudolf, Andreas und Adelheid. Karl stirbt bereits 1972 im Alter von 54 Jahren.

Aus der Ehe Max und Martha Forster gehen die Kinder Max jun., Margret, Hans, Thomas und Elisabeth hervor. Am 1. Januar 1979 übergibt Max sen. den Betrieb an seinen zweiten Sohn, den Metzgermeister Hans, der seit 1974 mit Maria Weiß aus Bodnegg verheiratet ist. Max stirbt 2006 im Alter von 95 Jahren. Hans Forster übergibt 2011 seinen Betrieb an die 12. Generation der Familie (seit dem Stammvater Johann Forster, 1580). Die Tochter Susanne Kiechle, (verheiratet mit Simon Kiechle) und der Sohn Johannes Forster sind die Gesellschafter der als GmbH weitergeführten Metzgerei. Johannes ist verheiratet mit Birgit, geb. Bentele, die Geschäftsführerin des Imbissbetriebs „Forsters GmbH“ (bekannt auch als „Blasi’s Grill“) ist.

Das Wappen der Familie Forster wird zumindest vom Tettnanger Zweig der Familie seit Menschengedenken geführt, nachgewiesen ist es seit der Zeit um 1900. Genaue Hinweise sind leider nicht überliefert. Der Hirsch im Wappen sowie Adlerflug, Jagdhorn und Eichenzweig als Helmzier deuten darauf hin, dass das Wappen in Anlehnung an den Familiennamen (Foster = Förster) gestaltet wurde.

Wappen Haupteingang Hotel Bären

(Abb. 3)

Abbildungen

  • Abb. 1: Wappen über dem Haupteingang Kirchstraße Nr. 1
  • Abb. 2: Glasfenster im Hotel Bären, Bärenplatz Nr. 1
  • Abb. 3: Wappen über dem Haupteingang Hotel Bären, Bärenplatz Nr. 1

Fundorte:

  • Tettnang, Bärenplatz Nr. 1: Haupteingang und Glasfenster
  • Tettnang, Kirchstraße Nr. 1: Haupteingang
Wappen der Stadt Saint-Aignan-sur-Cher

Wappen der Stadt Saint-Aignan-sur-Cher

Wappen der Stadt Saint-Alignan-Sur-Cher

Saint-Aignan entstand um das Jahr 1000 um sein erstes Schloss herum, das im 9. Jahrhundert erbaut worden war. Die reizvolle, an einen Hang gebaute und am lieblichen Ufer des Cher gelegene Stadt liegt am Schnittpunkt der drei Provinzen Touraine, Orléanais und Berry.

Die Stadt hat sich über zehn Jahrhunderte hinweg weiterentwickelt und dabei bis heute ihr mittelalterliches Flair, die malerischen Häuser und ihre alten Denkmäler bewahrt. Sehr reizvoll ist der Fluss Cher, einer der längsten Seitenflüsse der Loire, der an der Stadt entlang fließt und mit seinem Schwemmsand die „Ile-Plage“ (Strandinsel) an der Nordostseite der Stadt geschaffen hat.

Mit Saint-Aignan-sur-Cher verbindet Tettnang seit den Jahren 1990/91 eine lebendige Partnerschaft, die von vielen Vereinen und Institutionen getragen wird. Ein Ausschuss aus Mitgliedern beider Verwaltungen und interessierten Bürgern koordiniert die Austauschprogramme.

Das Wappen der Stadt Saint-Aignan-sur-Cher setzt sich aus vier Einzelwappen zusammen, die jeweils diagonal doppelt angeordnet sind (Abb. 2). Alle Einzelwappen haben einen Bezug zur Geschichte der Stadt und spiegeln die früheren Herrschaftsverhältnisse wider.

Partnerstadt-Stele St. Georgs-Kapelle Tettnang

(Abb. 1)

Der silberne Schrägbalken im ersten und vierten Feld des Hauptschildes erinnert an das Haus Blois. Die Grafschaft Blois war im frühen Mittelalter eines der wichtigsten Territorien Frankreichs. Bei einer Erbteilung fiel 1152 die Champagne an die ältere Linie. Die jüngere Linie mit der Grafschaft Blois starb 1231 aus, die Grafschaft ging 1241 an das Haus Châtillon, das sie 1391 an den Herzog von Orléans verkaufte. Als Saint-Aignan gegründet wurde, gehörte die Gegend um den Ort zum Herrschaftsgebiet des Grafen Odo I. von Blois (um 950 – 996). Aus diesem Grund wurde vermutlich der Schrägbalken aus dem Wappen der Grafen von Blois (Abb. 3) in das Stadtwappen übernommen.
Wappen Saint-Aignan-sur-Cher

(Abb. 2)

An das einst mächtige Haus Chalon erinnern das zweite und dritte Feld im Hauptschild des Wappens. Johann I. von Chalon (1190 – 1267) war in erster Ehe mit Mahaut von Burgund verheiratet. Durch sie kam er unter anderem auch in den Besitz der Stadt Saint-Aignan. Von einem Nachfahren Johanns, dem Bischof Jean de Chalon († 1335), ist ein abweichendes Wappen bekannt (Abb. 4), so dass der Zusammenhang zwischen dem Wappen von Chalon und Saint-Aignan nicht eindeutig belegt werden kann.

Die drei goldenen Lilien auf blauem Grund sind dem Wappen der alten historischen französischen Provinz Berry entnommen (Abb. 5). Diese bestand bis 1790 und wurde dann im Zuge der Neugliederung Frankreichs zur Zeit der französischen Revolution in die Départements Cher (Haut-Berry) und Indre (Bas-Berry) aufgeteilt. Saint-Aignan, früher zur alten Provinz Berry gehörend, hieß in vorrevolutionärer Zeit „Saint-Aignan en Berry“, was die drei Linien aus dem Wappen von Berry erklärt. Später erhielt die Stadt den Namen „Saint-Aignan-sur-Cher“.

Das goldene Kettennetz auf roten Grund mit grünem Edelstein in der Mitte, die sogenannte Navarra-Kette, ist das Wappen des ehemaligen spanischen Königreichs Navarra (Abb. 6). Es erinnert im Wappen von Saint-Aignan an die Beziehungen zwischen der Familie de Beauvillier, Herzöge von Saint-Aignan, und den Königen von Navarra. Die Kette diente ursprünglich wohl zur Verstärkung des Kampfschildes und wurde um 1600 zum Kettennetz verfremdet.

(Abb. 3)
(Abb. 4)
(Abb. 5)

(Abb. 6)

Abbildungen

  • Abb. 1: Partnerstadt-Stele vor der St. Georgs-Kapelle in Tettnang
  • Abb. 2: Wappen der Partnerstadt Saint-Aignan-sur-Cher
  • Abb. 3: Wappen der Grafen von Blois
  • Abb. 4: Wappen des Bischofs Jean de Chalon (+ 1335)
  • Abb. 5: Wappen der Provinz Berry
  • Abb. 6: Wappen des Königreichs Navarra

Fundort:

  • Partnerstadt-Stele vor der St. Georgs-Kapelle (Abb. 1)
Wappen des Landes Baden-Württemberg

Wappen des Landes Baden-Württemberg

Wappen des Landes Baden-Württemberg

Nach der Gründung von Baden-Württemberg im Jahre 1952 dauerte es zwei Jahre, bis sich das neue Bundesland ein eigenes Wappen zugelegt hatte. Im Gesetz über das Wappen des Landes Baden-Württemberg vom 3. Mai 1954 wird dieses gemäß § 1, Ansatz 1 wie folgt beschrieben: „In goldenem Schild drei schreitende schwarze Löwen mit roter Zunge.“ Dieses Wappen wurde bereits von den Staufern im 12. Jahrhundert geführt und galt nach ihrem Aussterben als das Wappen des Herzogtums Schwaben. Auch die Könige von » Württemberg führten die drei Löwen neben ihrem Stammwappen mit den drei Hirschstangen in ihrem Schild.

Die Absätze 2 und 3 des Baden-Württembergischen Wappengesetzes beschreiben das Große und das Kleine Landeswappen. Auf dem Schild des Kleinen Landeswappens ruht eine Blattkrone, die als Volkskrone die Volkssouveränität nach dem Ende der Monarchie symbolisiert (Abb. 1). Das kleine Landeswappen wird von allen Landesbehörden und -institutionen geführt, die nicht das große Landeswappen führen, außerdem von den Notaren, soweit sie Beamte sind (Amts- und Bezirksnotare).

Im Großen Landeswappen ruht auf dem Schild eine Wappenkrone, die die wichtigsten historischen Bestandteile des Landes widerspiegeln. Diese sind (von vorne):

  • Franken: In Rot drei silberne Spitzen (sog. Fränkischer Rechen),
  • Hohenzollern: Geviert von Silber und Schwarz,
  • Baden: In Gold ein roter Schrägbalken,
  • Württemberg: In Gold drei schwarze Hirschstangen,
  • Pfalz: In Schwarz ein goldener Löwe (Pfälzer Löwe),
  • (Vorder-)Österreich: In Rot ein silberner Balken (Bindenschild).
Kleines Landeswappen

(Abb. 1)

Dabei stehen die Wappen Badens und Württembergs etwas erhöht. Als Schildhalter repräsentieren heraldisch rechts ein Hirsch Württemberg, links ein Greif Baden. Greif und Hirsch waren die Schildhalter in den Wappen der früheren Länder Baden und Württemberg. Die Schildhalter sind gold-silbern gesprenkelt, da der badische Greif ursprünglich silbern und der württembergische Hirsch ursprünglich golden war. Die Schildhalter stehen auf einem Postament in den Landesfarben Schwarz-Gold (Abb. 2).
Großes Landeswappen

(Abb. 2)

Das Große Landeswappen wird nur von bestimmten Behörden und Institutionen des Landes geführt. Dieses sind: der Ministerpräsident, die Ministerien, die Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund und für europäische Angelegenheiten, der Staatsgerichtshof und die obersten Gerichte des Landes, der Rechnungshof und die Regierungspräsidien.

In Tettnang findet man das Landeswappen am Torschloss. Die Abbildung entspricht dem Großen Landeswappen ohne Schildhalter (Abb. 3). Der Pfälzer Löwe ist hier allerdings in verwechselter Farbgebung dargestellt.

Wappen
(Abb. 3)

Abbildungen

  • Abb. 1: Das Kleine Landeswappen von Baden-Württemberg
  • Abb. 2: Das Große Landeswappen von Baden-Württemberg
  • Abb. 3: Wappen von Baden-Württemberg am Torschloss in Tettnang (rechts)

Fundort:

  • Torschloss in Tettnang
Wappen der Grafen / Könige von Württemberg

Wappen der Grafen / Könige von Württemberg

Wappen der Grafen / Könige von Württemberg

Grafen, Herzöge und Könige von Württemberg

Die mit Conradus de Wirtineberc 1089 erstmals bezeugten Herren von Württemberg nannten sich nach ihrer 1080 im Neckartal bei Stuttgart errichteten Stammburg. Sie führten 1135 den Grafentitel und schufen aus bescheidenen Anfängen seit der Mitte des 13. Jahrhunderts durch Aneignung von Reichsgut und Erwerb von Gebieten benachbarter Herrschaften ein geschlossenes Territorium und eine der seinerzeit größten Grafschaften im Reich.

Das Wappen der Grafen von Württemberg, drei übereinander liegende schwarze Hirschstangen in goldenem Feld, ist seit dem Jahr 1228 bekannt. Es erscheinen erstmals auf einem Siegel des Grafen Hartmann von Württemberg, der eine Tochter des Grafen Eberhard von Veringen geheiratet hatte. Die brachte neben ihrer Mitgift auch das Wappen ihrer Vorfahren, allerdings in den geänderten Farben Gold-Schwarz anstatt Gold-Rot, in die Ehe ein (Abb. 1).

Stammwappen des Hauses Württemberg

(Abb. 1)

Das württembergische Wappen wurde 1419 erstmals ergänzt um das Wappen der erheirateten Grafschaft Mömpelgard: In Rot zwei aufrechte abgewendete goldene Barben (Abb. 2). 1480 kam das Wappen der Herzöge von Teck hinzu (von Gold und Schwarz gerautet, Abb. 3) und 1495 bei der Erhebung des Grafen Eberhard im Bart zum Herzog die Reichssturmfahne: In Blau an schräger roter Lanze eine goldene Fahne mit schwarzem rotbewehrten und rotbezungtem Adler (Abb. 4). Als mit Herzog Friedrich I. die Mömpelgardische Linie des Hauses die Regierung übernahm, wurde von ihm der Mömpergardische Helm zwischen die Helme von Württemberg und Teck gesetzt (Abb. 5).

Herzog Eberhard Ludwig ergänzte das württembergische Wappen Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Schildbild der Herrschaft Heidenheim: In Gold das Brustbild eines bärtigen Mannes mit roter, blau-gestülpter Mütze und rotem Gewand mit silbernem Kragen (Abb. 6). Herzog Karl Eugen nahm um 1785 die Schilde neu erworbener Gebiete in das württembergische Wappen auf. 1751 war die Herrschaft Justingen gekauft worden (In Blau ein schräger geästeter silberner Balken). 1780-82 erwarb Württemberg mehrere Teile der Reichsgrafschaft Limpurg (Geviert; 1. und 4. Feld rot mit drei silbernen Spitzen; 2. und 3. Feld blau mit fünf (3:2) silbernen Kolben). Die Herrschaft Böningen gelangte 1784 an das Haus Württemberg (In Rot ein liegender silberner Halbmond) (Abb. 7).

Wappen
(Abb. 2)

(Abb. 4)

(Abb. 5)

(Abb. 6)

Mit dem Erwerb der Kurfürstenwürde 1808 wurde ein neues Wappen gestaltet und darin die zuvor erworbenen Gebiete neu aufgenommen: gefürstete Probstei Ellwangen (in Silber ein goldener Inful), Reichstadt Esslingen (in Gold ein schwarzer Doppeladler), Amt Mindelheim (in Rot eine goldene Hand) und das Amt Altdorf (in Rot ein goldenes Kreuz) (Abb. 8).

Nach der Erhebung zum Königreich am 1. Januar 1806 wurde das kurfürstliche Wappen durch das erste königliche Wappen ersetzt. In diesem Wappen mit nunmehr 17 Feldern erscheinen zwei neue Schilde: In Gold eine dreilatzige rote Fahne, das Wappen der Pfalzgrafen von Tübingen, und einem weiteren goldenen Feld drei schreitende schwarze Löwen, das Wappen der Hohenstaufer, des einstmals wichtigsten Geschlechts auf (neu-)württembergischen Gebiet (Abb. 9).

König Wilhelm von Württemberg vereinfachte das Staatswappen durch Dekret vom 30. Dezember 1817 (Abb. 10), bestimmte aber, dass das erste königliche Wappen mit den 17 Feldern weiterhin als Familienwappen geführt wurde. Über 100 Jahre blieb das hochovale Wappen des Königreichs Württemberg mit den drei Hirschstangen und den drei Löwen unverändert und erlosch erst mit der Abdankung des letzten württembergischen Königs Wilhelm II. am 9. November 1918.

Wappen der Grafen von Württemberg von 1480-95

(Abb. 3)

(Abb. 7)

(Abb. 8)

(Abb. 9)

(Abb. 10)

(Abb. 11)

(Abb. 12)

Abbildungen

  • Abb. 1: Stammwappen des Hauses Württemberg
  • Abb. 2: Wappen der Grafen von Württemberg von 1419 bis 1473
  • Abb. 3: Wappen der Grafen von Württemberg von 1480 bis 1495
  • Abb. 4: Wappen der Herzöge von Württemberg von 1495 bis 1593
  • Abb. 5: Wappen der Herzöge von Württemberg von 1593 bis Anfang des 18. Jh.
  • Abb. 6: Wappen der Herzöge von Württemberg von Anfang des 18. Jh. bis etwa 1785
  • Abb. 7: Wappen der Herzöge von Württemberg von etwa 1785 bis 1803
  • Abb. 8: Wappen des Kurfürstentums Württemberg von 1803 bis 1806
  • Abb. 9: Wappen des Königreichs Württemberg von 1806 bis 1817
  • Abb. 10: Wappen des Königreichs Württemberg von 1817 bis 1918
  • Abb. 11: Württembergisches Wappen an der Uhlandschule in Tettnang (erbaut 1912/13)
  • Abb. 12. Königlich Württembergisches Wappen am Torschlossgebäude in Tettnang (2. V. r.)

Fundorte:

  • Uhlandschule in Tettnang
  • Torschlossgebäude in Tettnang
Wappen der Grafen von Baden-Hachberg-Sausenberg

Wappen der Grafen von Baden-Hachberg-Sausenberg

Wappen der Grafen von Baden-Hachberg-Sausenberg

Die Markgrafen Hermann V. und sein Bruder Heinrich I. von Baden teilten sich das Erbe ihres 1190 verstorbenen Vaters Hermann IV. Heinrich gründete die Linie der Markgrafen von Baden-Hachberg, die sich nach ihrem Stammsitz Hochburg auf dem Hachberg bei Emmendingen nannte. Zwischen Heinrichs Enkeln Heinrich III. (1290–1330) und seinem Bruder Rudolf I. (1290–1313) erfolgte 1306 erneut eine Erbteilung. Dabei erhielt Rudolf die Herrschaft Sausenberg mit dem neuen Stammsitz Sausenburg. 1315 kam die Herrschaft Rötteln und 1444 die Herrschaft Badenweiler an das Haus Hachberg-Sausenberg. Die Markgrafschaft Hachberg existierte bis 1415, als Markgraf Otto II. von Hachberg seine Burg und Herrschaft dem entfernten Vetter Bernhard I. von Baden, verkaufte. Mit Ottos II. Tod 1418 erlosch die Linie Hachberg.

Wappen der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg

(Abb. 1)

Der letzte Graf von Freiburg, Johann, schenkte 1444 seinen Neffen Rudolf IV. und Hugo von Hachberg-Sausenberg die Herrschaft Badenweiler mit der Burg Neuenstein. Die Herrschaften Rötteln, Hachberg-Sausenberg und Badenweiler bildeten als nahezu geschlossenes Herrschaftsgebiet nun das so genannte Markgräflerland. Nach dem Tod Philipps von Hachberg-Sausenberg 1503 fiel dessen Markgrafschaft gemäß Erbvertrag an die Hauptlinie des Hauses Baden zurück.

Die St. Anna-Kapelle in » Tettnang wurde 1513 von Graf Ulrich VII. von » Montfort und seiner Gemahlin Magdalena von » Oettingen-Wallerstein errichtet. Dabei ließen die Stifter den Innenraum mit den Wappen der Eltern und Großeltern ausschmücken. Ulrichs Vater (Ulrich V.) war mit Ursula von Hachberg-Sausenberg († 1485) verheiratet, eine Tochter von Wilhelm I. von Hachberg-Sausenberg († 1482) und der Elisabeth von Montfort-Bregenz († 1458).

Konsole in Tettnanger St. Anna-Kapelle,

(Abb. 2)

In der Kapelle findet man das Wappen der Markgrafen von Baden-Hachberg-Sausenberg zweimal: auf einem Schlussstein der Gewölbedecke im Langhaus (Abb. 1) und auf einer Netzrippenkonsole im Chor (Abb. 2). Alle Linien der Markgrafen von Baden haben das Stammwappen des Hauses unverändert geführt. Es zeigt in Gold einen roten Schrägbalken. Auf dem gekrönten Helm wachsen zwei Bockshörner in Gold und Rot. Die Helmdecke ist rot und golden (Abb. 3).

Wappen der Markgrafen von Baden

(Abb. 3)

Abbildungen

  • Abb.1: Wappen der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg auf einem Schlussstein im Netzrippengewölbe der St. Anna-Kapelle, hier fälschlicherweise in silbernem statt in goldenem Feld und mit Schräglinks- statt mit Schrägrechtsbalken dargestellt
  • Abb. 2: Konsole mit dem Wappen der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg in der Tettnanger St. Anna-Kapelle, hier fälschlicherweise mit Schräglinks- statt mit Schrägrechtsbalken dargestellt
  • Abb. 3: Wappen der Markgrafen von Baden

Fundort:

  • St. Anna-Kapelle in Tettnang
Wappen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg

Wappen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg

Wappen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg

Nachdem Graf Hugo I. von » Montfort, der Gründer des Hauses, 1228 gestorben war, verwalteten seine Söhne Rudolf I. und Hugo II. den Familienbesitz zunächst gemeinsam. Nach dem Tode von Rudolf I. um 1243 und Hugo II. um 1258 erfolgte eine Aufteilung des montfortischen Besitzes. Rudolfs Söhne Hugo († 1280) und Hartmann I. († um 1271) erbten dem südlichen Teil mit dem heutigen Fürstentum Liechtenstein, dem Sarganserland und dem Süden Vorarlbergs und nannten sich nach ihrer Stammburg Werdenberg bei Buchs. Sie teilten Ihren Besitz in der Art, dass Hugo die Grafschaft Werdenberg und die Herrschaft Rheineck erhielt und Hartmann I. die Grafschaft Sargans. Graf Berthold III. von Heiligenberg, letzter seines Geschlechts, verkaufte 1277 seine Grafschaft an Graf Hugo, der seitdem als Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg bezeichnet wird. Mit Hugo VIII., einem Ur-Ur-Ur-Enkel des Grafen Hugo I. starb 1428 die ältere Linie zu Werdenberg-Heiligenberg aus. Nach sechsjährigen Erbauseinandersetzungen erhielt Graf Johann IV. von Werdenberg-Sargans-Trochtelfingen die Grafschaft Heiligenberg. Als mit Graf Christoph 1526 auch diese jüngere Linie Werdenberg-Heiligenberg erlosch, kam die Grafschaft über dessen Tochter Anna im Erbgang an das Haus Fürstenberg.

Wappen der Grafen von Werdenberg zu Werdenberg

(Abb. 1)

Auch nach ihrer Abspaltung vom Hause Montfort führten die Grafen von Werdenberg das überlieferte Stammwappen, eine dreilatzige Fahne, weiter in ihrem Schild allerdings in geänderten Farben. Die Linie Werdenberg zu Werdenberg setzte eine schwarze Fahne in den silbernen Schild, die Linie Werdenberg zu Sargans eine silberne Fahne in einen roten Schild (Abb. 1). Nach dem Erwerb der Grafschaft Heiligenberg verwendete die Linie Werdenberg-Heiligenberg in Siegeln und Wappenabbildungen häufig zwei Wappen wechselweise oder nebeneinander: die schwarze Fahne im silbernen Schild und/oder das Wappen der erworbenen Grafschaft Heiligenberg: In Silber ein schwarzer Stufenschrägbalken, die so genannte „Heiligenberger Stiege“, auf dem Helm ein goldener Brackenrumpf mit dem Schildbild auf dem Ohr (Abb. 2). Als Johann IV. von Werdenberg-Sargans 1532 die Grafschaft Heiligenberg übernahm und damit die jüngere Linie zu Werdenberg-Heiligenberg gegründet wurde, vereinte er die Wappen seiner Linie mit dem Heiligenberger Wappen in einem gespaltenen Schild mit beiden Wappenbildern oder in Form eines gevierten Schildes mit der silbernen Fahne in Rot im 1. und 4. Feld und der Heiligenberger Stiege im 2. und 3. Feld (Abb. 3). Das gevierte Wappen ist heute noch als Herzschild im Wappen der Fürsten von Fürstenberg, den Erben der Grafschaft Werdenberg-Heiligenberg, zu sehen (Abb. 4).
(Abb. 3)
(Abb. 4)
(Abb. 5)
Die St. Anna-Kapelle in » Tettnang wurde 1513 von Graf Ulrich VII. von » Montfort und seiner Gemahlin Magdalena von » Oettingen-Wallerstein errichtet. Dabei ließen die Stifter den Innenraum mit den Wappen der Eltern und Großeltern ausschmücken. Ulrichs Großvater väterlicherseits Wilhelm V. war mit Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg († um 1440) verheiratet. Sie war eine Tochter des Grafen Albrecht III., dem Onkel des Grafen Hugo I., dem Letzten der älteren Linie des Hauses. In der Kapelle findet man das Wappen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg auf einer Netzrippenkonsole im Chor (Abb. 5).

Auf einem verwitterten Sandstein am Turm der St. Gallus-Kirche in Tettnang befindet sich ein Allianzwappen Montfort/Werdenberg-Heiligenberg. Es ist von unten nur als unverputzter Fleck etwa in Höhe des Dachansatzes zu sehen (Abb. 6) und in einem so schlechten Zustand, dass es bei Restaurierungsarbeiten 1992 zunächst viele Rätsel aufgegeben hat. Deutlich zu erkennen ist auf dem Stein links das Wappen der Grafen von Montfort (Abb. 7). Da es sich bei der Anordnung von zwei nebeneinanderstehenden Wappen um ein Allianzwappen handelt, kann das rechte Wappen nur das der Gemahlin eines Montfortgrafen sein. Und tatsächlich lassen die spärlichen Reste des Schildes einen Zick-Zack-Balken (Stufenschrägbalken) erkennen: das Wappen der Grafen von Heiligenberg, (Abb. 8). Als Graf Ulrich V. von Montfort 1467 den Grundstein für die Galluskirche setzte, stand der Turm bereits. Seine Eltern waren Wilhelm V. und Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg und ihnen ist das Allianzwappen zuzuschreiben. Mithin darf man davon ausgehen, dass unter ihrer Ägide der Turm der Pfarrkirche errichtet worden ist.

Vollwappen der Grafen von Heiligenberg

(Abb. 2)

(Abb. 6)

(Abb. 7)

(Abb. 8)

Abbildungen

  • Abb.1: Wappen der Grafen von Werdenberg zu Werdenberg, später Werdenberg-Heiligenberg (links) und Wappen der Grafen von Werdenberg-Sagans (rechts)
  • Abb. 2: Vollwappen der Grafen von Heiligenberg und der älteren Linie der Grafren von Werdenberg-Heiligenberg
  • Abb. 3: Diese zwei Formen des Wappens der jüngeren Linie der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg aus dem Hause Sargans sind bekannt
  • Abb. 4: Wappen der Fürsten von Fürstenberg wie es heute geführt wird
  • Abb. 5: Netzrippenkonsole mit dem Wappen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg im Chor der St. Anna-Kapelle in Tettnang, hier fälschlicherweise mit schräglinkem statt mit schrägrechtem Stufenbalken dargestellt
  • Abb. 6: Sandstein mit dem Allianzwappen Montfort/Werdenberg-Heiligenberg an Turm der St. Gallus-Kirche in Tettnang
  • Abb. 7: Allianzwappen am Turm der St. Gallus-Kirche
  • Abb. 8: Skizze des Allianzwappens am Turm der St. Gallus-Kirche

Fundorte:

  • St. Anna-Kapelle in Tettnang
  • Turm der St. Gallus-Kirche in Tettnang