Taufstein St.-Georgs-Kapelle

Restaurierung des Taufbeckens in der St.-Georgs-Kapelle

Einer der ältesten Gegenstände aus der Geschichte der Stadt Tettnang stammt aus der Renaissancezeit und befindet sich in der St.-Georgs-Kapelle. Es handelt sich um den sogenannten montfortischen Taufstein, der seit Jahrzehnten in einer Mauernische am seitlichen Eingang als Weihwasserbecken zweckentfremdet befestigt war. Die eingeschlagene Jahreszahl 1582 und die Namen von drei Montfort-Gräfinnen bezeugen seine ursprüngliche Verwendung und das hohe Alter.

Wann dieses Kleinod in der Nische aufgestellt wurde, lässt sich heute nicht mehr nachweisen. Der Taufstein, 51 cm im Durchmesser und 24 cm hoch, wurde aus Sandsteinmolasse gefertigt. Den Unterbau hatte man bisher als aufgeputztes Sockelimitat gedeutet. Im Rahmen der Renovierung und beim Ausbau des Taufsteins wurde jedoch der Nachweis erbracht, dass es sich hierbei tatsächlich um den ursprünglichen, nun eingemauerten Sockel handelt.

Dem Förderkreis Heimatkunde war es schon immer ein Bedürfnis, das historische Taufbecken wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Der Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Gallus, Prälat Rudolf Hagmann, sah das ebenso. Im Juni 2017 wurden Taufstein und Sockel vom Steinmetzmeister Frank Eger aus Balingen fachgerecht aus seiner Verankerung herausgelöst und anschließend in der Steinwerkstatt Eger restauriert. Am 6. April 2018 erfolgte der Wiederaufbau in der Kapelle links vor der Chorwand. Am 24. Juni 2018 konnte erstmals wieder – wie vor Jahrhunderten im Hause Montfort – über dem restaurierten Taufbecken das Sakrament der Taufe gespendet werden.

Der Förderkreis Heimatkunde begleitete und finanzierte das Projekt.