Dr. Albert Moll

Dr. Albert Moll

(Geheimer Hofrat )

wurde am 25. Juni 1817 in Gruibingen geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stuttgart studierte Moll in Tübingen Medizin und arbeitete nach dem Staatsexamen in Paris und London, um sich weiter auszubilden. Nach kurzer Tätigkeit in Schorndorf ließ er sich 1845 in Neuffen als Arzt nieder, wo er später zum Distriktarzt gewählt wurde. Schon dort beschäftigte er sich eingehend mit der Heimatgeschichte.

Am 6. April 1862 erhielt Moll das Oberamtsphysikat in Tettnang. Damit war er auch Arzt des Bezirkskrankenhauses und Armenarzt. In 45 Jahren behandelte er ca. 45.000 Krankheitsfälle und impfte über 15.000 Kinder gegen Pocken. Als er sich zur Ruhe setzte, betonte er, dass er weiter für die Armen tätig sein wolle.

Auf dem Gebiet der Heimatforschung beschäftigte sich Dr. Moll nachhaltig mit den Grafen von Montfort. Als er erkannte, dass es kaum fruchtbar sei, wenn nur wenige auf diesem Gebiet tätig sind, sammelte er Gleichgesinnte um sich und gründete mit ihnen den „Verein für die Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung“. Diesem stand Moll fast 25 Jahre als Präsident vor. Seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Geschichtsforschung brachte Moll verschiedene Orden und Ehrungen, Ehrenmitgliedschaften in historischen Vereinen sowie zur Goldenen Promotion den Titel „Geheimer Hofrat“ ein.

Dr. Moll hat seine bäuerliche Herkunft nie verleugnet. Viele Jahre war er Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins und des Gewerbevereins, in denen er sich tatkräftig für die Belange der Landwirtschaft und des Gewerbes einsetzte. Nachdem er schon in seiner Heimat Gruibingen Ehrenbürger geworden war, erhielt er am 25. Juni 1887, seinem 70. Geburtstag, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Tettnang. Moll starb am 10. März 1895 in Tettnang.

 

Geheimer Hofrat Dr. Albert Moll