Wappen der Grafen von Sulz

Wappen der Grafen von Sulz

Die Grafen von Sulz stammten aus der namengebenden Stadt Sulz am Neckar und treten mit Graf Alwig 1095 erstmals ins Licht der Geschichte. Durch Heirat erwarben sie 1408 den Klettgau und machten Tiengen am Hochrhein zu ihrer Residenzstadt. Graf Alwig V. († 1493) war mit Verena von Brandis verheiratet. Die Freiherren von Brandis mit ihrer Stammburg bei Lützelflüh (Kanton Bern) zählten zu den bedeutenden Geschlechtern der deutschen Schweiz und brachten Bischöfe zu Konstanz und Chur sowie Äbte zu Reichenau und Einsiedeln hervor. Als mit Verenas Bruder Sigismund das Haus Brandis ohne Nachkommen erlosch, erbte Alwigs Sohn Rudolf V. im Jahre 1507 die Herrschaften Vaduz und Blumenegg. Seine Urenkel stifteten 1572 die beiden Linien Vaduz und Klettgau, die jedoch bereits 1617 bzw. 1687 im Mannesstamm erloschen.

Wappen der Grafen von Sulz
(Abb. 1)
Das Stammwappen der Grafen von Sulz zeigt im silbernen Schild drei aufsteigende rote Spitzen. Auf dem gekrönten Helm ragt ein Bischofshut mit dem Schildbild. Die Helmdecke ist Silber-Rot (Abb. 1).

Die Freiherren von Brandis führten ein so genanntes „redendes“ Wappen mit einem schwarzen, rot brennenden Ast im silbernen Schild. Aus dem gekrönten Helm mit schwarz-silberner Decke wächst ein schwarzer Ast mit rotem Brand (Abb. 2)

Mit den Herrschaften Vaduz und Blumenegg erbten die Grafen von Sulz auch das Wappen der Herren von Brandis und vereinten dieses mit ihrem Stammwappen in einem gevierten Schild, indem jedes der Stammwappen zweimal erscheint (Abb. 3).

Johann X. (nach anderer Zählweise der VIII.) von » Montfort heiratete 1655 Maria Eusebia von » Königsegg-Aulendorf, die bereits 1656 starb. 1658 verehelichte er sich mit Maria Katharina, der Tochter des Landgrafen im Klettgau, Karl Ludwig von Sulz. 1667 ließ er als neue Residenz das sogenannte Alte Schloss, das heutige Rathaus von Tettnang errichten und über dem Portal drei hochovale Wappen in gerollten Kartuschen anbringen: in der Mitte unter einer Krone das Wappen der Grafen von Montfort, links das Wappen der Grafen von Königsegg und rechts das der Grafen von Sulz (Abb. 4). Das Allianzwappen weist allerdings zwei kleine Fehler auf. Zum einen muss die Farbe der Rauten im Königsegger Schild neben rot golden (oder gelb) sein. Zum anderen gehört der goldene Schildbord nicht in das Wappen von Brandis.

weitere Details folgen in Kürze…

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(Abb. 2)

(Abb. 3)

(Abb. 4)

Abbildungen

  • Abb. 1: Das Wappen der Grafen von Sulz
  • Abb. 2: Das Wappen der Freiherren von Brandis
  • Abb. 3: Das Wappen der Grafen von Sulz von 1507 bis zum Erlöschen des Geschlechts im Jahre 1687
  • Abb. 4: Wappenrelief über dem Eingang zum Rathaus in Tettnang (Altes Schloss) mit dem Wappen des Grafen Johann X. (VIII.) von Montfort in der Mitte und den Wappen seiner beiden Ehefrauen Maria Anna Eusebia von Königsegg (links) und Maria Anna Katharina von Sulz (rechts)

Fundort:

  • Allianzwappen über dem Rathaus-Portal (Altes Schloss)