Wappen des Abt Tiberius Mangold
Am Hauptaltar der Pfarrkirche St. Margaretha in Obereisenbach befindet sich zwischen den beiden Mittelbildern innerhalb einer vergoldeten Kartusche ein hochovales Wappen. Es ist mit einem Engelskopf gekrönt, der einen Abthut trägt (Abb. 1). Nach strengen heraldischen Maßstäben darf dieses „Bild“ allerdings nicht als Wappen gewertet werden, da die vier Felder mit grünen Wiesen, braunen Äckern und blauem Himmel ausgemalt sind. Es steht damit ganz im Gegensatz zur strengen Anordnung von Symbolen und klaren Farben, wie das die Wappenlehre vorschreibt. Die Schöpfer des Altars haben sicherlich die bildhafte Darstellung gewählt, um die Gesamtheit des barocken Altars nicht durch allzu symbolhafte Elemente zu stören.
Die Pfarrei Obereisenbach wurde 1349 dem Prämonstratenserkloster Weißenau unterstellt und gehörte bis 1803 zu der Abtei. Nachdem die gotische Kirche 1703 durch Brand zerstört worden war, ließ Abt Unold I. von Weißenau auf den Resten das heutige Gotteshaus im Barockstil neu errichten. Vom Bruderkloster Schussenried erbat der Abt den dort nicht mehr benötigten Altar für seine Kirche in Obereisenbach. So kam der Schussenrieder Altar 1730 in die Pfarrkirche St. Margaretha.