Dr. Alex Frick

Dr. Alex Frick

Dr. Alex Frick

wurde am 11. Januar 1901 als Sohn eines der ältesten Bürgergeschlechter der Stadt Sigmaringen geboren. Nach dem Abschluss seines zahnmedizinischen Studiums kam er 1927 nach Tettnang, wo er eine Praxis (bis 1968) eröffnete. Mit der Heirat von Johanna Forster 1935 wurde Tettnang endgültig zu seiner neuen Heimat. Seiner Geburtsstadt blieb er aber Zeit seines Lebens eng verbunden. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sigmaringer Heimatgeschichte, besonders aber das „Sigmaringer Häuserbuch“, belegen dies.

Fricks öffentliches Wirken für Tettnang begann mit der Narretei, dieVisuellen Builder verlassen ihm immer am Herzen lag. 1937 wurde er Präsident der damaligen „Narrhalla“. Mit Elan und Ausdauer legte er den Grundstock für die heutige Straßenfasnacht: der „Gumpige Dunschtig“ geht auf seine Anregung zurück. Die Idee der Tettnanger Masken und das Narrenlied wurden geboren. Nach dem Krieg begann der Ausbau des Narrenwesens zu einer Zunft. Als Zunftmeister führte Dr. Frick die Narren Tettnangs 1962 in den großen Verband der schwäbisch-alemannischen Zünfte. 1968 legte er sein Amt als Zunftmeister nieder, wurde Ehrenzunftmeister.

Sein öffentliches Engagement beschränkte sich jedoch nicht nur auf die „fünfte Jahreszeit“. 1951 wurde er Vorsitzender des DRK Ortsvereins Tettnang, der ihn 1977 zu seinem Ehrenvorsitzenden ernannte. Elternbeirat des Progymnasiums, Mitinitiator der Tettnanger Heimatwoche 1948, Vorsitzender der Montfort-Festkommission, jahrelanges Mitglied im Gemeinderat, beinahe unzählig sind seine Ehrenämter und Verdienste für die Allgemeinheit. Bereits 1966 wurde ihm dafür das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Bleibende Werte schuf Dr. Alex Frick vor allem mit seinem heimatgeschichtlichen Engagement. Die Einrichtung des Stadtarchivs, des Pfarrarchivs und der Aufbau des Montfort-Heimatmuseums gehen allein auf seine Initiative und seine bis ins hohe Alter betriebene unermüdliche Arbeit zurück. Tettnanger Stadtgeschichte ist ohne ihn nicht denkbar. Aus diesem Grund wurde er vom internationalen Bodenseegeschichtsverein 1980 zum Ehrenmitglied ernannt. Am 17. Dezember 1974 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Tettnang verliehen. Dr. Alex Frick starb am 15. März 1991 nach einem erfüllten Leben.

 

Dr. Alex Frick

Gustav Rosenhauer

Gustav Rosenhauer

Gustav Rosenhauer

wurde am 31. März 1876 in Lindau geboren. Er ließ sich nach seiner Heirat im Jahre 1904 als Kaufmann in Tettnang nieder und gründete das bekannte Hopfenhandels- und Hopfenpräparationsunternehmen, das damals zu den bekanntesten und erfolgreichsten seiner Branche zählte.

Zu seinen größten Verdiensten gehört, dass er sich nach seiner Rückkehr aus dem Ausland 1925 mit aller Energie gegen Missbräuche der Hopfenherkunftsbezeichnung wandte und tatkräftig mithalf, den Tettnanger Frühhopfen zu schützen. Er war maßgeblich am Zustandekommen des im Jahre 1929 erlassenen Hopfenherkunftsgesetzes beteiligt. Das Gesetz bestimmt, dass jeder das Tettnanger Anbaugebiet verlassende Hopfenballen versiegelt werden muss, so dass der Hopfen aus anderen Anbaugebieten nicht mehr als Tettnanger Hopfen verkauft werden kann.

Darüber hinaus leistete Rosenhauer einen bedeutsamen Beitrag für die heimische und oberschwäbische Wirtschaft. Seine reichen Erfahrungen, gesammelt während seines langen Auslandsaufenthaltes, stellte er viele Jahre als Berater der Industrie- und Handelskammer Ravensburg zur Verfügung. Aber auch auf kommunalpolitischem Gebiet war er viele Jahre tätig. Er gehörte über 25 Jahre dem Gemeinderat an. Auch der Bau einer Weckerlinie für die Freiwillige Feuerwehr Tettnang, deren vieljähriger Kommandant er war, ist sein Verdienst. Daneben war er ein tatkräftiger Förderer des Automobilsports und ADAC-Mitglied. Am 5. Mai 1956 – anlässlich seines Geburtstages – wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Tettnang verliehen. Gustav Rosenhauer starb am 4. Januar 1958 infolge eines Autounfalls.

 

Gustaf Rosenhauer

Tettnanger Kaufmann

Josef Lorinser

Josef Lorinser

Josef Lorinser

wurde am 19. September 1842 in Beizkofen bei Mengen geboren und kam am 12. Januar 1872 nach Tettnang. Zuerst war er Kaplan in St. Anna. Nach drei Jahren wurde er Stadtkaplan auf der St. Johann-Kaplanei. Diese hieß Stadtkaplanei, weil die Stadt das Patronatsrecht besaß, d. h. die Stelle vergeben konnte. Lorinser erwarb sich in Tettnang bald großes Vertrauen bei der Bevölkerung.

Nach 25jähriger Tätigkeit als Kaplan in Tettnang erhielt er mit folgender Urkunde das Ehrenbürgerrecht der Stadt: „Der Hochwürdige Herr Stadtcaplan Joseph Lorinser hier, geboren in Beizkofen OA Saulgau am 19. September 1842, legt am 12. Januar eine 25jährige Tätigkeit in hiesiger Pfarrgemeinde zurück: in seiner Eigenschaft als Pastorations-Geistlicher, als mehrjähriger Präzeptor an hiesiger Latein- und Realschule und als derzeitiger Vorstand der höheren Töchterschule und weiblichen Fortbildungsschule hat er durch seine rühmliche Berufstreue und Gewissenhaftigkeit, seinen Eifer in Kirche und Schule, seinen Beistand als Berater der Familien, wie nicht minder durch sein mustergültiges Beispiel im privaten Leben ein seltenes Vertrauen und ungeteilte Verehrung in Stadt und Land, bei allen Ständen und Altersklassen erworben. In dankbarer Anerkennung seiner segensreichen und ersprießlichen Wirksamkeit durch ein ganzes Vierteljahrhundert erteilen die Bürgerlichen Collegien auf Grund des im göttlichen und menschlichen Gesetze geltenden Satzes: „Ehre, wem Ehre gebührt“ dem edlen Priester, verdienten Lehrer, dem treuen Freund und Helfer der Hilfsbedürftigen und Armen das Ehrenbürgerrecht der Stadt Tettnang“.

Aus Familienaufzeichnungen ist zu entnehmen, dass ihm mehrmals die Stelle eines Stadtpfarrers in Tettnang angeboten wurde. Er habe dieses Ansinnen jedes Mal ausgeschlagen mit der Begründung, er wolle ein Dienender bleiben. Lorinser hatte sein Kaplaneiamt bis 1912 inne. Er starb am 25. April 1925 in Tettnang und wurde nach Hohentengen überführt, wo heute noch sein Grab erhalten ist.

 

Kaplan Josef Lorinser

im Kreis von Schülerinnen und Lehrschwestern der Höheren Töchterschule

Israel Friedrich Wirth

Israel Friedrich Wirth

Israel Friedrich Wirth

Der Stuttgarter Möbelfabrikant Israel Friedrich Wirth (*17. April 1806) erwarb 1866 das nördlich der Stadt Tettnang gelegene Gut Kaltenberg und ließ sich hier als „Privatier“ nieder. Obwohl mit dem Titel eines Königlich Württembergischen Hofebenisten (Kunsttischler) ausgestattet, faszinierte ihn die Hopfenkultur in seiner neuen Heimat. Während Johann Nepomuk Fidel von Lentz als Initiator des Tettnanger Hopfenanbaus gilt, weil er diesen 1844 angeregt hatte, ist Wirth der eigentliche Pionier der Sonderkultur. Er war es, der dem Hopfen erstmals wissenschaftliche Aufmerksamkeit schenkte und die Bauern dazu brachte, den Hopfenanbau in ihren Betrieben einzuführen.

Wirth gab 1875 das Buch „Der Hopfenbau – Eine gemeinfaßliche belehrende Darstellung der Cultur und Behandlung des Hopfens von der ersten Anlage bis zur Ernte und dem Trocknen nach eigenen Erfahrungen“ heraus. Das Buch erschien bereits 1877 als „zweite vermehrte Auflage“, fand also reges Interesse – gewiss nicht nur in Tettnang. In dem Buch ist schon die so genannte „Hopfenburg“ auf Gut Kaltenberg abgebildet. Dieses Trockenhaus musste damals so groß gebaut werden, weil man den Hopfen auf sog. Hurden an der Luft trocknete.

Um die hohen Investitionskosten für die Hopfenanlagen mit Einzelstangen je Ranke zu senken, propagierte Wirth die Pyramidenanlage bei der die Drähte zeltartig auf die Spitze einer Hopfenstange zuliefen. Wegen der ungleichmäßigen Reifung, verwarf Wirth die Methode bald wieder.

Israel Friedrich Wirth war auch stets um das Ansehen der Stadt Tettnang bemüht. Von ihm stammt die Anregung zur Gründung eines Verschönerungsvereins. Am 28. Juni 1869 beschloss der Gemeinderat, Israel Friedrich Wirth wegen seiner Verdienste die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Wirth verkaufte 1882 Gut Kaltenberg und zog wieder in seine Geburtsstadt Stuttgart, wo er am 22. Dezember 1883 verstarb.

(Mehr zu Israel Friedrich Wirth und dem Hopfenbau im Buch » „Grünes Gold – 150 Jahre Hopfenanbau in Tettnang“.)

Israel Friedrich Wirth

Johann Friedrich von Klemm

Johann Friedrich von Klemm

Johann Friedrich Klemm

Johann Friedrich Klemm wurde am 14. November 1793 als Sohn des Hofkammerverwalters Christoph Heinrich Klemm in Brenz an der Brenz geboren. Er erlernte die Schreiberei bei seinem Vater und arbeitete zunächst in verschiedenen Stadt- und Amtskanzleien. Von 1813 bis 1816 war er Stadtsubstitut und Aktuar beim Oberamtsgericht Neckarsulm. 1814 legte er die Substitutenprüfung ab. 1816 und 1817 war er Zivilaktuar bei der Stadtdirektion Stuttgart. Anderthalb Jahre besuchte er Vorlesungen über deutsches Privatrecht bei Hofrat Hasler und legte 1818 die Verwaltungs-Dienstprüfung ab. Von 1820 bis 1822 arbeitete er als Amtsaktuar und Revisor bei der Stuttgarter Stadtdirektion.
Im Juni 1822 wurde Klemm an die Spitze des Oberamts Tettnang berufen und war dort bis Anfang 1836 Oberamtmann. Die gleiche Tätigkeit übte er anschließend im Oberamt Ellwangen aus und von 1845 bis zu seinem Tod 1858 im Oberamt Esslingen. Für den Wahlkreis Tettnang wurde Klemm 1844 für vier Jahre in den Württembergischen Landtag gewählt.
Nachdem Klemm durch königliches Dekret vom 25. November 1835 zum Oberamtmann von Ellwangen berufen worden war, verliehen ihm Stadtrat und Bürgerausschuss von Tettnang am 15. Dezember des gleichen Jahres die Ehrenbürgerschaft. Klemm erhielt laut diesem Protokoll die Ehre als Dankesbezeugung für seine Verdienste im Oberamt und in der Stadt Tettnang. Ungewöhnlich an dem Ratsbeschluss ist, dass auch Klemms Gemahlin, die vier in Tettnang geborenen Kinder sowie alle ehelichen Nachkommen des Oberamtmanns in die Ehrenbürgerschaft einbezogen wurden. Für seine Verdienste im Königreich erhielt Klemm 1846 das Ritterkreuz des „Ordens der württembergischen Krone“. Mit dieser Auszeichnung war der persönliche Adelstitel verbunden und das Privileg, sich „von Klemm“ zu nennen.
Johann Friedrich von Klemm heiratete 1823 Lotte von Jacobi. Vier der gemeinsamen Kinder kamen in Tettnang zur Welt, zwei weitere in Ellwangen. Der Oberamtmann starb nach schwerer Krankheit am 16. April 1858 im Alter von 64 Jahren in Esslingen.

Johann Friedrich von Klemm

Der erste Ehrenbürger von Tettnang

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